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Clickertraining für Katzen

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Das Clickertraining ist vor allem für Wohnungskatzen eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit und kann viel Spaß machen!

Passen Clickern und Katzen überhaupt zusammen?

Die meisten Katzenhalter schauen erst einmal etwas zweifelnd, wenn sie von anderen hören, dass sie mit ihrer Katze Clickertraining machen. Denn den kleinen Knackfrosch verbinden viele eher mit Hundetraining. Falls Du mehrere Katzen hast und alle Freigang genießen, gibt es für Dich wahrscheinlich kaum einen Grund, Dir Gedanken darüber zu machen, ob die Tiere wohl ausreichend ausgelastet sind. Sowohl die Kommunikation unter den Tieren als auch die große Abwechslung, die ein Freigang bietet, sorgen üblicherweise dafür, dass keinerlei Langeweile aufkommt. Bei einer Einzelkatze in der Wohnung sieht dies völlig anders aus. Sie ist für jede Abwechslung sicherlich dankbar. Dazu verhilft eine katzengerechte Ausstattung mit einem großen Kratzbaum, Katzenspielzeug, Kartons und natürlich auch die Gesellschaft eines Artgenossen. Auch interessante Plätze am Fensterbrett lassen die Langeweile verfliegen. Darüber hinaus ist aber in jedem Fall auch der Halter gefragt, denn eine Katze möchte kommunizieren, interagieren und spielen. Es bedarf einer geistigen und körperlichen Herausforderung, damit Katzen rundherum fit bleiben. Um das zu erreichen, greifen bereits viele Katzenhalter zu einem Clicker, denn dieser ermöglicht eine tolle und mitunter sehr hilfreiche Beschäftigungsmöglichkeit.

Wozu brauche ich einen Clicker?

Beim Training mit Hund ist der Clicker für viele nicht mehr wegzudenken. Denn er vereint zwei Vorteile in sich. Dazu gehört zum einen, dass er emotionslos ist. Der Klick hört sich immer gleich an und sagt dem Hund klipp und klar, dass er in diesem Moment etwas richtig gemacht hat. Unsere Stimme ist dagegen verräterisch: Ein „suuuper“ hört sich nach der Bewältigung eines schwierigen Tricks für den Hund wahrscheinlich völlig anders an als ein „super“ nach einem Trick, der nur halbwegs gelungen ist. Das spürt der Vierbeiner und kann verunsichert sein. Der zweite Vorteil hängt mit dem Zeitpunkt der Bestätigung zusammen: Diese sollte immer exakt in dem Moment erfolgen, in dem der Hund oder die Katze ein erwünschtes Verhalten zeigt. In dieser Sekunde stets ein Leckerli parat zu haben, ist deutlich umständlicher als zu klicken. Außerdem lässt allein schon die Distanz zum Tier oftmals gar keine sekundengenaue Bestätigung zu.

Die Katze an den Clicker gewöhnen

Um den Sinn und Zweck eines Clickers zu verstehen, muss die Katze erst einmal auf den Clicker konditioniert werden. Das ist gar nicht so schwierig, wie man vielleicht meinen könnte. Katzen sind sehr aufmerksam und intelligent. Außerdem sind sie oft nicht weniger gierig nach einem Leckerli als ein Hund. Sie kapieren sehr schnell, das Clickergeräusch als etwas Positives zu sehen, wenn es damit verbunden jedes Mal ein Leckerli gibt. Du benötigst als Grundausrüstung also nur einen Clicker (gibt es in vielerlei Farben und Formen online und im Fachhandel) und Leckerlis – schon kann es losgehen: Es bedarf fürs Erste noch nicht einmal einer bestimmten Situation. Klicke einfach und gib Deiner Katze ein Leckerli. Oder vielleicht hört sie ja bereits auf ihren Namen. Dann rufe sie und wenn sie kommt, klicke und gib ihr sogleich auch die Belohnung. Wichtig ist eine enge zeitliche Abfolge. Dies gilt vor allem für den Klick, der immer exakt in dem Moment erfolgen muss, wenn die Katze das gewünschte Verhalten gezeigt hat. Gleich im Anschluss gibt es dann das Leckerli. Mehr musst (und solltest) Du für den Anfang nicht machen – Hauptsache Deine Katze lernt, den Clicker zu verstehen.

Verhaltenstipps beim Clickertraining

Bevor Du damit beginnst, mit Deiner Katze Tricks einzuüben oder sie mit einer bestimmten Situation vertraut zu machen, solltest Du ein paar Verhaltensregeln kennen: Bedenke, dass Du Dich für einen Clicker entschieden hast, um Deine Katze nicht mit Deiner Stimme zu verunsichern oder zu verwirren. Du solltest mit einer bestimmten Aktion also nur ein Wortkommando verbinden und der Katze keine Geschichte erzählen. Wähle außerdem den Zeitpunkt des Clickertrainings gut. Die Katze sollte ausgeschlafen, interessiert und nicht in höchster Spiellaune sein. Schalte den Radio oder Fernseher aus, um Ablenkungsmöglichkeiten zu reduzieren. Dann beginne mit dem Training, aber erzwinge nichts. Es ist immer noch eine Katze, die ihren eigenen Kopf hat und nicht auf Knopfdruck Tricks abspult. Wenn sie keine Lust hat, verschiebe das Clickertraining auf später. Und wenn es etwas weniger erfolgreich läuft, dann sei nicht sauer oder schimpfe mit Deiner Katze. Negative Erlebnisse könnten sehr störend für den weiteren Verlauf sein. Überlege, ob es vielleicht an Dir liegt: Hast Du zu lange geübt? Ist die Anforderung für die Katze zu schwer? Stört eine andere Katze, die vorübergehend in einem anderen Raum untergebracht werden sollte? Es gibt viele Gründe, warum es gerade nicht klappt. Im Allgemeinen sind jedoch Katzen, die auf den Geschmack des Clickers gekommen sind, mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache.
 

Verhaltenstraining mit dem Clicker

Üblicherweise wird das Clickern zumeist mit Tricks in Verbindung gebracht, doch es kann viel mehr! Es kann bei den unterschiedlichsten Verhaltensproblemen helfen. Sobald die Katze abgespeichert hat, dass ein Klick etwas Positives ist und eine Belohnung erfolgt, kann man diesen Sachverhalt geschickt einsetzen. Zum Beispiel könnte es sein, dass Du ihr vermitteln möchtest, dass der Kratzbaum der richtige Ort zum Krallen schärfen ist, nicht aber die Couch. Entsprechend erfolgt beim Kratzbaum ein Click, bei der Couch ein kurzes, klares „Nein“ und das anschließende Ignorieren der Katze. Ähnlich kannst Du verfahren, wenn Deine Katze unsauber ist. Oder vielleicht gehört sie ja zu denjenigen Stubentigern, die sich nicht gerne kämmen lassen. Auch das kann mit dem Clicker positiv verstärkt werden. Ebenso eine Autofahrt, das freiwillige Betreten der Transportbox oder das rechtzeitige Erscheinen einer Freigängerkatze am Abend.

Clickertraining rund um den Tierarztbesuch

Sehr erfolgreich kann Clickertraining auch bezüglich eines Tierarztbesuchs sein. Das beginnt bereits mit alltäglichen Dingen, wie die Katze problemlos hochnehmen und auf einen Tisch stellen zu können, ohne dass sie in Panik verfällt. Weiter geht es mit Berührungen, dem Öffnen des Mauls, das Hochheben des Schwanzes, einer Überprüfung der Ohren oder dem Schneiden der Krallen. Je mehr Situationen eine Katze von zuhause gewohnt ist und eine positive Verbindung hat, umso leichter hat es der Tierarzt bei einer Untersuchung. Er freut sich, wenn er eine Katze gefahrlos anfassen kann, diese ruhig sitzen bleibt und er sie in Ruhe untersuchen kann. Versuche also von Anfang an, bestimmte Situationen zu belohnen und einzustudieren, denn um einen Tierarztbesuch kommt keine Katze rum.

Ideen für das Clickertraining

Clickertraining mit Katze kann richtig Spaß machen – das werden viele Katzenhalter sicherlich bestätigen. Denn das Leben kann ganz schön langweilig sein, wenn keine ausreichende Beschäftigung stattfindet. Da ist Clickertraining eine sehr willkommene Abwechslung. Zum Beispiel könntest Du mit Deiner Katze folgende Tricks einüben: 
  • auf den Namen hören
  • Pfötchen geben
  • über ein Brett balancieren
  • Gegenstände apportieren
  • durch einen Reifen springen
  • "Männchen" machen
  • sich im Kreis drehen
Selbstverständlich klappt nichts auf Anhieb und es ist von Katze zu Katze völlig unterschiedlich. Ideal ist es, die Katze gut zu beobachten und bei einem interessanten Verhalten (macht zufällig gerade Männchen) dieses per Klick und Leckerli zu belohnen. Verbinde dann auch gleich ein Wortsignal (z. B. „Mach Männchen“) mit der bestimmten Aktion, sodass die Katze dieses Verhalten nicht nur zufällig von nun an öfters zeigt, sondern auch auf Dein Signal hin. Hab Geduld, verlange nicht zu viel und genieße die Zeit mit Deiner Katze. Es soll einfach nur Spaß machen, und dieser ist meist gewiss, wenn die Katze den Dreh mit der Leckerlibelohnung erst einmal raus hat.
 
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