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Katzen zusammenführen

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Wer sich für eine Zweitkatze interessiert, sollte sowohl bei der Auswahl als auch der Zusammenführung aufmerksam vorgehen.

Besser eine oder zwei Katzen?

Hauskatzen sind sehr soziale Tiere, die über Jahrhunderte gelernt haben, mit ihren Artgenossen auszukommen. Schön zu sehen ist dies noch heute auf vielen Bauernhöfen, wo ein Dutzend und mehr Tiere miteinander leben. Zwar kommt es gelegentlich zu Streitigkeiten, aber diese gehören dazu. Immer wieder einmal wird von dem einen oder anderen Tier die Rangordnung in Frage gestellt und muss geklärt werden. Dabei wird stets versucht, einen Kampf zu vermeiden, um nicht Katzen aus dem eigenen Rudel zu schwächen. Ist die Hierarchie wieder hergestellt, funktioniert das Zusammenleben relativ problemlos: Junge Katzen spielen miteinander, es wird gequasselt, sich gegenseitig geputzt und gekuschelt. Nur in einer Situation mögen Hauskatzen niemanden an ihrer Seite – bei der Jagd. Hier geht jeder seine eigenen Wege. Doch nur weil Katzen Einzeljäger sind, ist dies kein Grund, sie einzeln zu halten. Sie lieben das Leben zu zweit oder in einer Gruppe. Wer daher sein Leben mit einer Katze teilen möchte, sollte besser gleich an zwei Katzen denken. Und solltest Du bereits eine Katze haben, dann überlege doch, ob Du ihr nicht einen Partner gönnen möchtest.

Aus eins mach zwei

Am leichtesten tust Du Dich, wenn Du von Anfang an zwei Katzen hältst, die sich bereits kennen und gezeigt haben, dass sie sich miteinander verstehen. Beste Voraussetzungen dafür sind zum Beispiel in einem Wurf gegeben. Die Züchterin oder Mitarbeiterinnen des Tierheims können Dir sicherlich Tipps geben, welche Kitten sich gut vertragen. Selbiges gilt natürlich auch für erwachsene Tiere. Doch nicht immer gibt es die Möglichkeit eines gemeinsamen Starts. Dafür kommen die verschiedensten Gründe in Frage: Vielleicht ist eine Katze gestorben und man möchte dem trauernden Tier wieder einen Partner an die Seite stellen. Oder Dir war bei der Anschaffung Deiner Katze gar nicht bewusst, dass eine gemeinsame Haltung wohltuender sein könnte. Manchmal liegt es auch an einer beruflichen oder privaten Veränderung, die plötzlich mit sich bringt, dass man seltener zuhause ist. In jedem Fall ist es gut, wenn Du Dir über die Anschaffung einer zweiten Katze Gedanken machst.

Welche Katzenrassen passen zueinander?

Wenn Du bereits eine Katze besitzt, dann überlege Dir gut, welche zu ihr passen könnte. Lasse Dich nicht zu einer überreden, die vielleicht gerade einen Platz sucht. Die Voraussetzungen sollten passen, denn funktioniert das Zusammenleben nicht, ist eine Rückgabe nicht auszuschließen. Diese möchte man keiner Katze antun, aber im schlimmsten Fall wäre sie die einzige Lösung. Orientiere Dich bei der Auswahl vor allem am Charakter, dem Alter und Geschlecht der beiden Tiere. Der Traumpartner eines alt eingesessenen Oldies dürfte nicht unbedingt ein spielsüchtiges Kitten sein. Ebenso sollte man keine scheue Katze zu einer äußerst selbstbewussten Katze setzen. Und bei zwei Katern besteht immer die Gefahr, dass es ständig zur Revierstreitigkeiten kommen könnte. Halte daher nach einer guten Ergänzung Ausschau: Mit welcher Katze würde sich Deine wohl gut verstehen? Achte vor allem auf einen ähnlichen Charakter und einen nicht zu immensen Altersunterschied.

Tipps vor der Zusammenführung

Hast Du den richtigen Partner für Deine Katze gefunden, dann solltest Du alles besorgen, was sie benötigt. Sie kann keinesfalls aus demselben Napf fressen oder das gleiche Katzenklo benutzen. Der Neuzugang benötigt zwingend einen eigenen Wassernapf und Futternapf. Außerdem ist ein eigenes Katzenklo Pflicht, ansonsten könnte es bei der Zusammenführung zu großen Problemen kommen. Am besten orientiert man sich hierbei an dem Katzenklo, welches die Katze bisher gewohnt war. Eine höhere Umrandung, eine Klappe oder ein anderes Katzenstreu könnten dazu führen, dass die Akzeptanz sinkt. Auch sollte nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Katzen ein Bettchen teilen. Schließlich ist sowohl dieses als auch alle anderen Katzenutensilien mit den Düften der bisherigen Katze übersät. Und diese besagen: „Das ist alles meins!“ Das gilt dementsprechend auch für den Kratzbaum oder Spielzeug. Um einem Neuzugang den Start zu erleichtern, ist es daher von Vorteil, wenn Du Neues präsentierst, das von beiden Katzen gleichsam erkundet werden kann. Vielleicht ein neuer oder zweiter Kratzbaum, ein Tunnel oder mehr Abwechslung beim Katzenspielzeug. Die Zweitkatze wird die Investition sicherlich zu schätzen wissen.

Zwei Katzen erfolgreich aneinander gewöhnen

Wenn der große Tag der Zusammenführung gekommen ist, solltest Du für den Neuzugang ein eigenes kleines Reich in einem separaten Zimmer eingerichtet haben. Kennen sich die Katzen nicht, ist dies in jedem Fall anzuraten, denn es ist schwer vorherzusehen, wie sie bei einem direkten Aufeinandertreffen reagieren würden. Ein missglückter Anfang könnte eine Zusammenführung deutlich erschweren, weshalb Vorsicht geboten ist. Die neue Katze wurde immerhin soeben von ihrem bisherigen Heim getrennt und wahrscheinlich in einer Box per Auto zu Dir nach Hause transportiert. Hier stößt sie nun auf ein besetztes Revier, was sie zusätzlich einschüchtern könnte. Wenig hilfreich wäre in dieser Situation, wenn sich nun auch noch der Revierinhaber auf sie stürzen würde. Gehe daher mit der Transportbox auf direktem Weg in das vorbereitete Zimmer und schließe hinter Dir die Tür. Öffne die Box und ziehe Dich etwas zurück. Rede der Katze gut zu und gib ihr Zeit. Manche kommen nach wenigen Minuten raus, andere brauchen Stunden. Komme bitte nicht auf die Idee, etwas „nachzuhelfen“, indem Du versucht, die Katze herauszuziehen oder die Box quer zu stellen. Die Erkundung ihres neuen Zuhauses muss aus eigenen Stücken erfolgen. Vielleicht kommt sie erst hervor, wenn Du vorübergehend das Zimmer verlässt. Zumeist dauert es jedoch nur ein paar Minuten, bis die erste Aufregung sich gelegt hat und die Neugier die Oberhand gewinnt.

Der Moment der Zusammenführung

Wieviel Zeit eine Katze zur Eingewöhnung benötigt, ist sehr unterschiedlich. Handelt es sich um zwei sozialverträgliche Tiere, ist eine problemlose Zusammenführung vielleicht schon am ersten Tag möglich, bei anderen kann es Tage und Wochen dauern. Wichtig ist, nichts zu überstürzen. Am besten öffnest Du die Türe erst einmal nur einen Spalt weit, um zu sehen, wie die beiden Katzen reagieren. Schaut dies nicht vielversprechend aus, gib ihnen Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Hilfreich kann sein, Spielzeug oder andere Utensilien auszutauschen, damit sie den Geruch der jeweils anderen Katze aufnehmen können. Ebenso kann ein Reviertausch sinnvoll sein, damit die neue Katze unbehelligt ihr zukünftiges Zuhause erkunden kann. Wenn Du die Tür schließlich öffnest, warte in Ruhe ab. Eine gewisse Aggression Deiner „alten“ Katze gegenüber der neuen ist nicht ungewöhnlich, schließlich ist sie die Revierinhaberin. Bis zu einem gewissen Grad sollte man darüber hinwegsehen. Kommt es jedoch zum Kampf, müssen die beiden Katzen nochmals separiert werden. Offensichtlich brauchen sie noch etwas Zeit. Manchmal ist lediglich Geduld gefragt, manchmal die Hilfe eines Tierpsychologens. Sollte es partout nicht klappen, muss eine Rückgabe in Betracht gezogen werden. In den allermeisten Fällen funktioniert die Zusammenführung früher oder später und es entstehen innige Freundschaften, die einem zeigen, dass die Entscheidung einer Zweitkatze die richtige war.

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