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Giardien bei der Katze

Wenn eine Katze normal frisst, aber immer mehr abnimmt und gelegentlich an Durchfall leidet, sollte sie auf Giardien untersucht werden.

Wenn eine Katze normal frisst, aber immer mehr abnimmt und gelegentlich an Durchfall leidet, sollte sie auf Giardien untersucht werden.
 

Was sind Giardien?

Giardien sind winzig kleine Einzeller, die auf der ganzen Welt bei einer Vielzahl von Tieren vorkommen. Es sind über 40 verschiedene Arten bekannt, die oft nur ganz bestimmte Tierarten befallen – also eher selten zum Beispiel von einer Katze auf den Hund oder den Mensch übertragen werden. Die mikroskopisch kleinen Parasiten weisen zwei Entwicklungsstadien auf: Zuerst pflanzen sie sich im Darm eines Wirtstieres fort und ernähren sich von dessen Speiseresten. Anschließend verwandelt sie sich zur sogenannten Zyste und wird vom infizierten Tier ausgeschieden. Je nach Umgebung und vorhandenen Umwelteinflüssen sind die Giardien dann ungefähr drei bis zwölf Wochen infektiös. Werden sie also in dieser Zeit von einem anderen Tier aufgenommen, beginnen sie erneut, sich in dessen Darm zu vermehren.
 

Wie kommt es zu einem Giardienbefall?

Katzen können sich auf die unterschiedlichste Weise mit Giardien anstecken. Zwar weisen Freigänger ein höheres Risiko auf, aber auch Wohnungskatzen sind bedroht. Es ist durchaus möglich, dass sich Giardien bereits seit längerer Zeit eingenistet haben, es aber erst einmal zu keinen erkennbaren Symptomen kommt. Bedroht sind vor allem Katzen aus dem Tierheim, die sich gegenseitig anstecken. Eine Übertragung ist aber nicht nur von Tier zu Tier möglich, sondern kann zum Beispiel auch über eine kontaminierte Pfütze erfolgen, aus der eine Freigängerkatze trinkt. Auch beim Beschnüffeln oder gegenseitigen Putzen kann es zu einer Infektion kommen, ebenso wie beim Kontakt mit fremdem Kot oder Erbrochenem. Nicht auszuschließen ist auch die Mitnahme von Zysten an den Schuhen in die eigenen Wohnung. 
 

Wie macht sich eine Infektion mit Giardien bemerkbar?

Giardien gehören zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Katzen. Wahrscheinlich gibt es sie bereits seit Jahrmillionen. Wie viel Prozent der Katzen mindestens einmal in ihrem Leben von ihnen betroffen sind, ist nicht bekannt, doch es dürfte eine nicht unerhebliche Zahl sein. Nicht immer stellen sie ein Problem dar und müssen medizinisch behandelt werden. Eine Katze mit starkem Immunsystem kann mit ihnen auch selbst fertig werden. Anders sieht es bei Jungtieren, alten, kranken und schwachen Tieren aus. Hier haben Giardien leichtes Spiel und vermehren sich rasend schnell. Bemerkbar machen sie sich durch akuten oder chronischen Durchfall, schleimigen Kot, Unsauberkeit, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust. Auch Erbrechen, Übelkeit und Fieber können hinzukommen. Problematisch ist, dass gesunde Katzen zwar möglicherweise recht gut mit einem Giardienbefall zurecht kommen, sie aber andere Katzen gefährden, weshalb bei einer eindeutigen Diagnose immer auch eine Therapie empfehlenswert ist.
 

Diagnose beim Tierarzt

Durchfall kann vielerlei Ursachen haben. Deshalb muss der Tierarzt bei einem Verdacht auf Giardien eine Kotuntersuchung durchführen. Da die Ausscheidung der Zysten nicht durchgehend stattfindet bzw. nicht immer ein Nachweis möglich ist, empfiehlt es sich, drei Kotproben an drei hintereinander folgenden Tagen zu untersuchen. Die meisten Tierärzte haben Schnelltests vorrätig, sodass rasch mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Möglicherweise führt der Tierarzt zusätzlich auch eine Blutuntersuchung durch, um weitere Ergebnisse zu bekommen bzw. gewisse Krankheiten ausschließen zu können. Einfach nur so einen Test durchzuführen, weil Du gerade beim Tierarzt bist, ist allerdings nicht notwendig!
 

Therapie bei Giardien

Wurden bei einer Katze Giardien festgestellt, wird sie mit einem entsprechenden Medikament behandelt. Leider kann dies sehr langwierig sein, da Giardien zum einen sehr widerstandsfähig, zum anderen in der Lage sind, sich vorübergehend in Gallengänge und den Blinddarm zurückzuziehen. Einige Tage oder auch erst Wochen später kann es ohne Weiteres zu einer Reinfizierung kommen. Die Erfolgschance bei einer Behandlung liegt ungefähr bei 80 Prozent. Dementsprechend ist anzuraten, den Test auf Giardien zu wiederholen und gegebenenfalls weiter zu behandeln. 
 

Vorbeugung

Das Ansteckungsrisiko für andere Tiere ist groß. Sollten mehrere Katzen in einem Haushalt leben, wird der Tierarzt wahrscheinlich vorschlagen, alle auf Giardien zu testen. Möglicherweise hat die Infektion durch eine andere Katze stattgefunden, die bislang keine erkennbaren Symptome gezeigt hat. Je nach Ergebnis sollte die Behandlung ausgeweitet werden. Sehr wichtig ist es, penibel auf Hygiene zu achten. Jede Katze benötigt ein eigenes Katzenklo, das mindestens einmal täglich zu reinigen ist. Darüber hinaus ist auf Sauberkeit rund um den Futterplatz zu achten. „Normales“, oberflächliches Reinigen genügt nicht! Am besten verwendet man ein spezielles Reinigungsmittel und kocht die Utensilien (sofern möglich) ab bzw. überschüttet sie mit heißem Wasser. Manche Katzenhalter greifen auch zum Dampfstrahler, der hohe Temperaturen erreichen kann. Alles, was in die Waschmaschine kann, sollte mehrfach mit möglichst hoher Gradzahl gewaschen werden. Je mehr Wert auf Hygiene gelegt wird, desto besser sind die Chancen, der Giardien Herr zu werden.

Tipp: Giardien sind nur eine von vielen Parasitenarten, die Deine Katze befallen können und über die Du Dich daher am besten schon im Vorhinein informieren solltest. Allgemeine Informationen und eine Auflistung der häufigsten Parasiten findest Du in unserem Übersichts-Artikel.

 
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Barbara Thiel

ÜBER DIE AUTORIN: BARBARA THIEL

Barbara Thiel ist Tierärztin mit Schwerpunkt Tierernährung und arbeitet in der Produktentwicklung der Bewital petfood GmbH & Co.KG. Dort ist sie außerdem fachliche Ansprechpartnerin des BELCANDO® Experten Clubs für Züchter und Hundetrainer und leitet das Schulungswesen. Sie hält derzeit zwei Greyhounds und einen Border Terrier, ist Mitglied im Ausschuss für Zucht und Kontaktperson für die International Partnership for Dogs (IPFD) im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

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