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Katze markiert in der Wohnung

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Das Markieren mit Urin gehört bei Katzen zu den unangenehmsten Eigenarten der Vierbeiner. Die Ursachen dafür können sehr verschieden sein. Möchtest Du Deine Katze vom Markieren an Möbeln, auf Teppichen und anderen Gegenständen abhalten, gilt es zuerst, die genauen Hintergründe zu erkennen.
 

Warum markieren Katzen?

Katzen nutzen vielerlei Möglichkeiten, mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. Das geschieht über Lautäußerungen und ihre Körpersprache, aber auch durch Markieren. Besonders hervor tun sich hierbei unkastrierte Kater. Sie markieren ihr Revier und geben durch Duftmarken zu verstehen, dass es sich hier um ihr Territorium handelt. So lange dies außerhalb der eigenen vier Wände geschieht, haben die wenigsten Katzenbesitzer dagegen etwas einzuwenden, obwohl intensives Markieren durchaus dazu führen kann, dass Pflanzen vergilben. Denn der abgegebene Urin ist hoch konzentriert, um möglichst lange von anderen Katzen wahrgenommen zu werden. An allen strategisch wichtigen Punkten wird markiert, um das Revier klar abzustecken.
 

Ab wann markieren Katzen?

Das Markieren beginnt frühestens mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife. Das kann bei manchen Katzen bereits im Alter von 4 Monaten der Fall sein, bei manchen geschieht dies erst zwischen dem 9. und 11. Lebensmonat. Das gilt vor allem für Kater großer Katzenrassen wie der Maine Coon oder Perserkatze. Kätzinnen sind üblicherweise früher geschlechtsreif und teilen dies ebenfalls über ihren Urin anderen mit. Es sind also keineswegs nur Kater, die Markierungen absetzen. Wenn eine Kätzin rollig ist, weist ihr Urin einen höheren Östrogenanteil auf, der Katern zu verstehen gibt, dass die Katze paarungsbereit ist.
 

Markieren alle Katzen?

Am häufigsten markieren unkastrierte Kater gefolgt von unkastrierten Kätzinnen. Dieses völlig normale Verhalten ist Teil ihrer Katzensprache. Aber auch kastrierte Tiere kommen dafür in Frage. Dem ist vor allem so, wenn dieses Verhalten bereits lange Zeit vor einer Kastration akzeptiert worden war. Glücklicherweise erfolgt das Markieren nicht immer mit einem Urinspritzer, sondern kann auch deutlich unauffälliger erfolgen. Im Haus genügt es der Katze zumeist, wenn ihr Duft lediglich dezent verteilt ist. Dazu streicht sie zum Beispiel um unsere Beine, um uns nach ihr riechen zu lassen. Auch das sogenannte Köpfeln hat damit zu tun. Dabei stupst einen die Katze mit dem Kopf an. Zum einen möchte sie vielleicht einfach Aufmerksamkeit, zum anderen verteilt sie so ihren Geruch, denn im Gesicht sitzen die Drüsen, die ihren individuellen Duft produzieren.
 

Markieren oder Unsauberkeit?

Wenn eine Katze in die Wohnung pinkelt, muss als erstes ergründet werden, ob Unsauberkeit oder Markieren dahinter steckt. Denn die Lösungsansätze sind völlig unterschiedlich! Wird die Katze nicht auf frischer Tat ertappt, ist es manchmal gar nicht so einfach, den Unterschied festzustellen. Vielleicht riecht es ja in einer Ecke, aber es ist schon beinahe alles eingetrocknet und so fällt die Beurteilung schwer. Je mehr es sich um eine Pfütze am Boden handelt, umso wahrscheinlicher ist der Grund Unsauberkeit. Müssen dagegen Wände, Vorhänge und Türen leiden, dann handelt es sich recht sicher um markieren. Genau lässt es sich sagen, wenn die Katze während ihrer Tat beobachtet werden kann: Urinieren geschieht in leicht gebückter Haltung, das Markieren dagegen aufrecht stehend. Hierbei wird ein Urinstrahl mit erhobenem Schwanz waagerecht auf einen Gegenstand gespritzt. Die Stelle wird anschließend in Ruhe beschnuppert.
 

Ist das Katzenklo oder die Katzenstreu schuld?

Der Ort für das Katzenklo wird oft eher pragmatisch gewählt: Da, wo es uns nicht zu sehr stört, die Katze aber guten und leichten Zugang hat. Deine Samtpfote hat jedoch ganz eigene Ansprüche an das Katzenklo und den Ort, wo es steht. Dort sollte es vor allem ruhig sein und die Samtpfote muss sich wohlfühlen können. Selbstverständlich muss die Toilette des Vierbeiners regelmäßig und ausreichend gereinigt werden. Dabei immer an die Faustregel denken: Zumindest ein Katzenklo mehr im Haushalt, als Katzen dort sind.

Oft ist auch die verwendete Katzenstreu schuld daran, dass die Samtpfote lieber eine Alternative sucht. Zu hart, zu körnig oder vielleicht zu duftend? Wechseln sie die Streu um herauszufinden, ob dies der Grund sein könnte.
 

Gründe für Markieren in der Wohnung

Wenn eine Katze in der Wohung markiert hat, solltest du ausschließen können, dass der Übertäter eine fremde Katze war. Das kommt durchaus vor und sollte unbedingt vermieden werden! Eine fremde Katze hat im Revier deiner Katze nichts zu suchen! Markiert sie die Wohung, ist das für die eigene Katze unerträglich. Bei den geringsten Problemen sollten fremde Katzen verscheucht und gegebenenfalls eine spezielle Katzenklappe eingesetzt werden, die nur dem eigenen Tier (per Chip) den Zutritt gewährt.

Kommt für das Markieren nur die eigene Katze in Frage, muss man sich fragen, was der Grund dafür sein könnte. Vielleicht liegt es ja an der Bedrohung durch eine Nachbarskatze, vielleicht ist auch jemand anders in ihr Revier „eingedrungen“. Zum Beispiel ein neuer Freund oder Nachwuchs. Das kann eine ängstliche Katze schnell durcheinander bringen. Plötzlich bekommt sie deutlich weniger Aufmerksamkeit und versucht durch Markieren, ihr Revier zu sichern. Das kann auch der Fall sein, wenn die Inneneinrichtung umgestellt oder neue Möbel aufgestellt wurden. Hierbei kann helfen, die neuen Möbelstücke mit einem Tuch einzureiben, auf dem die Katze geschlafen hat. So nehmen sie schneller ihren Geruch an. Nicht auszuschließen ist allerdings auch eine Erkrankung der Harnwege, die nur vom Tierarzt festgestellt werden kann.
 

Was tun gegen das Markieren?

Wer das Markieren seiner Katze (mit hoher Zuverlässigkeit) von Anfang an vermeiden möchte, muss sie vor dem Eintritt in die Geschlechtsreife kastrieren lassen. Bei Freilaufkatzen ist dies grundsätzlich zu empfehlen, damit sie sich nicht ungewollt fortpflanzen. Ob eine Katze zum Urin-Markieren neigt, lässt sich im Vorhinein nicht sagen. Ein gewisses Risiko besteht immer. Wenn es dazu kommt, sollte schnell reagiert werden, denn je länger dieser Zustand anhält, umso schwieriger ist er wieder abzustellen. Wichtig ist auch, den Fleck sehr gründlich zu reinigen. Denn der Duft annimiert die Katze, die Stelle immer wieder erneut aufzusuchen und zu markieren. Im Handel gibt es spezielle Spays, die zur Reinigung eingesetzt werden können. Ungeeignet sind Reinigungsmittel auf Ammoniakbasis, da diese dem Duft in gewisser Weise ähneln. Wenn möglich, sollte der aufgesuchte Ort unzugänglich gemacht werden. Zum Beispiel durch Verschieben eines Sessels oder aufstellten eines Gegenstands.
 

Markieren zukünftig vermeiden

Durch eine Kastration lässt sich Markieren relativ zuverlässig vermeiden. Findet dieses darüber hinaus dennoch statt, hilft nur, den Grund dafür herauszufinden und abzustellen. Überlege, seit wann das Markieren aufgetreten ist und zu welchen Veränderungen es in der Zeit davor gekommen ist. Markiert die Katze „nur“ oder sind dir weitere Verhaltensänderungen aufgefallen? Lässt sich beim besten Willen der Grund nicht finden, sollte die Katze vom Tierarzt untersucht werden, um eventuelle Krankheiten wie eine Blasenentzündung ausschließen zu können.

 
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