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Katzensprache deuten und verstehen

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Die Katzensprache besteht nicht nur aus Miauen, sondern ist enorm vielfältig. Wer genau hinsieht, kann einiges erfahren.
 

Vielerlei Katzengeräusche

Das Miauen ist das eindeutigste Katzengeräusch, das wir mit einer Katze verbinden. Doch zum einen können Katzen noch weit mehr Laute von sich geben, zum anderen kann „Miau“ ganz unterschiedliches heißen. Interessant ist vor allem, dass diese Form der Katzensprache unter Katzen gar nicht so häufig angewendet wird. Zumeist miauen Katzen, wenn sie sich mit einem Menschen unterhalten! Miau kann zum Beispiel heißen „Mir ist langweilig, spiel mit mir.“ Naht die Essenszeit, darf mit Miau sicherlich eine Aufforderung verstanden werden, das Fressen zuzubereiten. Oder möchte die Katze raus und ihr wird nicht gleich die Tür geöffnet - dann wird sehr bald ein etwas lauteres Miau ertönen, um unsere volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

Neben dem Miauen gehört zur Katzensprache auch das Schnurren. Es ist das Erste, das neugeborene Katzenkinder „zu hören“ bekommen. Zwar sind sie die ersten Tage noch taub und blind, aber sie spüren bereits das Vibrieren und können so ihre Mutter orten. Mit dem Schnurren verbinden sie etwas Positives und so ist es wohl kein Wunder, dass sie diese Form der Katzensprache ein Leben lang beibehalten. Am häufigsten wird geschnurrt, wenn die Katze sich rundherum wohl fühlt, aber Wissenschaftler haben entdeckt, dass Schnurren noch viel mehr kann: Es kann heilen! Wie das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Artikel über Katzengeräusche.

Katzen können allerdings auch ganz anders. Wenn ihnen etwas gar nicht passt, dann wird gefaucht, geknurrt und gespuckt. Diese eindeutige Form der Katzensprache wenden sie an, wenn sie in die Ecke gedrängt werden und ein Angriff unmittelbar bevor steht. Neben ihrer Lautäußerung lässt sich dann auch an ihrer Körpersprache erkennen, dass sie äußerst gereizt sind.
 

Die Körpersprache der Katzen

Augen, Ohren, Schwanz und die Körperhaltung sagen sehr viel über darüber aus, was eine Katze einem anderen Tier oder dem Menschen sagen möchte. Deshalb sind Katzen auch sehr wachsam und beobachten ihre Umgebung immer ganz genau. So können sie bereits von Weitem erkennen, wie die Stimmungslage ihres Gegenübers ist: Ein hin und her peitschender Schwanz einer anderen Katze ist zum Beispiel ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das Tier erregt ist. Für den Menschen gilt in einer solchen Situation, dass er seine Katze besser in Ruhe lässt. Kommt sie dagegen mit hoch aufgestelltem Schwanz auf einen zu, dann ist dies als freundliche Begrüßung zu verstehen.

Etwas genauer hinsehen muss man, wenn es um die Katzenaugen geht. Hier lässt sich nicht immer eindeutig ableiten, wie Katzen sich gerade fühlen. Zwar soll ein direkter Blickkontakt bei Katzen keine Bedrohung in der Form darstellen, wie es bei Hunden der Fall ist, dennoch scheint dies manchen Katzen etwas unangenehm zu sein. Wird dagegen nicht gestarrt, sondern hin und wieder geblinzelt, dann ist das schon gleich etwas anderes. Dies scheint eine kleine, aber entscheidende Friedensbotschaft zu sein. Außer die Augen der Katze sind halb geschlossen, dann könnte bei ihr die Stimmung gerade kippen und sie etwas angespannt sein. Um eine Katze richtig einschätzen zu können, ist es notwendig, umfassend ihre Körpersprache zu analysieren.

Dazu gehören neben der Körperhaltung auch ihre Ohren. Selbst wenn die Katze zu schlafen scheint, sind diese immer in Halb-Acht-Stellung. Ertönt ein Geräusch, werden die Ohren in entsprechende Richtung gedreht, um es eindeutig zu identifizieren. Gelingt dies nicht, wechseln die Ohren häufiger ihre Stellung und die Katze wird etwas nervös. Sollte Gefahr drohen, dann wird die Katzensprache eindeutig: Die Ohren werden angelegt, denn bei einem eventuellen Kampf sind sie so besser geschützt.
 

Wenn Katzen markieren

Auch wenn man beim Thema Katzensprache vielleicht nicht als erstes darauf stößt –  auch das Markieren zählt indirekt dazu, denn damit wollen Katzen eindeutig etwas „sagen“. Geschieht Harnmarkieren in der Wohnung, dann möchte man natürlich so schnell wie möglich dem Markieren Abhilfe schaffen. Passiert es hingegen draußen, dürfte niemand etwas dagegen haben. Dort können Katzen ihre Duftmarken abgeben und jedem mitteilen, dass sie hier gewesen sind. Bei kastrierten Katzen und Katern geschieht dies relativ selten, bei unkastrierten Katern am häufigsten. Sie möchten damit klar machen, dass hier ihr Revier ist. Dementsprechend markieren sie auf Katzennasenhöhe, damit wirklich jedem der Duft sofort in die Nase sticht. Im Gegensatz zum Urinieren passiert dies schnell und mit steil nach oben gerichtetem Schwanz.
 

Verhalten von Katzen

Um die Sprache der Katzen zu verstehen, gibt es eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, die Rückschlüsse darauf zulassen, was uns eine Katze sagen möchte. Dazu gehören auch weniger willkommene Gesten, wie zum Beispiel das Mitbringen einer Maus. Die Katze dafür zu auszuschimpfen bringt wenig und ist ungerecht. Schließlich hat es die Freigängerkatze ja nur gut gemeint und ein Geschenk mitgebracht.

Gut meint sie es auch mit ihrem Halter, wenn sie diesen ableckt. Damit zeigt sie ihre große Zuneigung und möchte deutlich machen, dass beide ein Team sind. Geht sie besonders gründlich vor, könnte es sein, dass sie zum Beispiel den Geruch eines Parfums überdecken möchte. Sie mögen es, wenn alles ein wenig nach ihnen riecht, weshalb sie zum Beispiel auch dem Menschen um die Beine streichen oder „köpfeln“. Dieses Kopf anschmiegen bedeutet in der Katzensprache, dass sie gerne gestreichelt oder anderweitige Aufmerksamkeit erlangen möchten.
 
Leider gibt es sowohl freundliche wie auch weniger erfreuliche Verhaltensweisen bei Katzen. Manche Katzenhalter sehen sich gelegentlichen Attacken ihrer Katze ausgeliefert. Häufig handelt es sich dabei um Wohnungskatzen, die nicht ausgepowert sind. Dieses Verhalten ist keine Störung, sondern im Prinzip normal, denn es gehört zum Leben einer Katze, dass sie ab und zu auf die Tube drückt. Sind keine anderen Katzen im Haus oder wird der Katze zu wenig Abwechslung durch Spiele und Zuneigung angeboten, dann kann es zu diesem Verhalten kommen.
 

Wenn die Katze hechelt

Auch mit Hecheln möchte die Katze indirekt etwas zur Sprache bringen. An heißen Tagen ist das relativ klar: „Mir ist heiß“. Hecheln kühlt ab, doch das ist möglicherweise nicht genug! Sollte die Katze keine Möglichkeit haben, einen kühleren Raum aufzusuchen, sollte ihr Fell mit etwas Wasser benetzt werden. Wichtig ist, dass der Wassernapf immer gut gefüllt ist. Vielleicht hat sich die Katze auch überanstrengt. Dann sollte sie keinesfalls dazu animiert werden, ein Spiel weiter fortzusetzen, sondern benötigt erst einmal eine Pause. Kommen weder Hitze noch ausgelassenes Spielen dafür in Frage, dass die Katze hechelt, sollte besser der Tierarzt aufgesucht werden. Denn Hecheln kann auch ein Symptom für eine Krankheit sein.
 

Die Katzensprache lernen

Vielleicht ist Dir ja schon aufgefallen, dass Dich Deine Katze gerne auf Schritt und Tritt beobachtet. Drehe doch einfach mal den Spieß um und achte genau auf ihre Mimik, Gesten, Bewegungen und Laute. Du wirst sehen, mit der Zeit durchschaust Du die Katzensprache immer besser und kannst so das Verhältnis zu Deiner Katze weiter vertiefen.
 
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